Mobilität im Wandel: Energie, Regulierung, neue Player und Geschäftsmodelle prägen die Zukunft

Auto, Verkehr | VMF - Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. / c/o Büro 5
Mobilität im Wandel: Energie, Regulierung, neue Player und Geschäftsmodelle prägen die Zukunft

Schipkau/Lausitzring, November 2025. Der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) hatte Mitglieder, Premiumpartner und deren Kunden auf den Lausitzring eingeladen zur ersten Ausgabe des VMF Future Mobility Summit. Mehr als 150 Teilnehmer aus Industrie und Flottenmanagement diskutierten auf dem DEKRA Gelände zwei Tage lang die zentralen Weichenstellungen für nachhaltige, datenbasierte und bezahlbare Mobilität. Die Präsentationen zu Batterieanalysen, aktuelle Fahrzeuge der Hersteller und die Vorträge, Panels und auch die Gespräche in den Pausen zeigten eindrucksvoll, wie stark sich das Mobilitätsökosystem derzeit verändert - technologisch, politisch und wirtschaftlich.

"Wir erleben eine Phase, in der sich Mobilität nicht mehr linear entwickelt, sondern in Zyklen und mit immer kürzeren Etappen," fasste Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF zusammen. "Der rote Faden der beiden Tage machte deutlich: Nur mit einem ganzheitlichen Blick auf das Ökosystem Mobilität können wir die Herausforderungen meistern - von Energie über Fahrzeuge bis zu Services und Nutzungskonzepten."

Energie, Ladeinfrastruktur und Batterie-Ökosystem: Zum Auftakt gab Dr. Markus Collet (CVA) eine Orientierung, beschrieb den aktuellen Stand der Elektromobilität und gab eine strategische Einschätzung zum Ökosystem "Batterie". "Während der Umgang mit Verbrennerflotten eingespielt ist, fehlen für Elektrofahrzeuge und insbesondere für das Batteriemanagement noch Strukturen, Standards und Know-how", so Collet. "Wir sind beileibe nicht vorbereitet". Catharina von Appen (DEKRA Battery Test Center) zeigte, wie Batterietechnologie zur strategischen Differenzierung wird: von der Zellchemie über Sicherheitsstandards bis hin zur Transparenz des State of Health (SoH). Batterien sind längst nicht mehr nur Komponenten, sondern Wertträger über mehrere Lebenszyklen - inklusive Second Life und Recycling. Die zunehmende "Softwarisation" der Fahrzeuge verändert auch Wartung, Restwertmanagement und Versicherungslogiken. Dr. Christoph Ebert und Jakob Lehner (E.ON Drive) verdeutlichten, dass Energie, Netzinfrastruktur und Mobilität untrennbar verbunden sind. Das Konzept des "Flexumers" - Verbraucher, die zugleich Energieerzeuger und -manager sind - wird künftig zum Standard. Lösungen wie Vehicle-to-Grid und dynamische Stromtarife senken nicht nur Kosten, sondern schaffen Systemstabilität. Infrastruktur als Enabler: Conrad Hammer (NOW GmbH) zeigte am Beispiel des Masterplans Ladeinfrastruktur 2030, wie der Bund Ladepunkte strategisch an Verkehrsknotenpunkten - von Flughäfen bis Logistik-Hubs - fördert. Kommunen werden als Schlüsselakteure gestärkt, digitale Tools wie das StandortTOOL und FlächenTOOL sollen Planungs- und Genehmigungsprozesse vereinfachen.

Regulatorische Weichen: "Greening Corporate Fleets": Max M. Müller (CVA) beleuchtete die geplante EU-Verordnung Greening Corporate Fleets, die große Fuhrparks zu einer schnelleren Elektrifizierung verpflichten soll. Der regulatorische Eingriff auf der Nachfrageseite könnte den Flottenmarkt radikal verändern: Steigende BEV-Anteile, sinkende Neuwagenvolumina, steigende Gebrauchtwagenbestände und veränderte Preisniveaus zeichnen sich ab. Für Flottenbetreiber bedeutet das: Restwertrisiken aktiv managen, TCO-Neubewertung und differenzierte Nutzungskonzepte entwickeln.

Wandel im Flottenmarkt und "Perfect Storm"-Szenarien: Benedikt Middendorf und Ingo Schmuckall (Deloitte) skizzierten in ihrer Studie Clarity Amid Chaos mögliche Zukunftsszenarien für die Automobilbranche. Ihr "Perfect Storm"-Szenario prognostiziert eine Phase geringer Nachfrage, hoher Preisvolatilität und sinkender Restwerte. Gewinner seien Unternehmen, die flexible, datengetriebene Geschäftsmodelle und nutzungsbasierte Mobilität anbieten. Leasing-, Abo- sowie Lang- und Kurzzeitmiete werden laut Deloitte bis 2035 rund 70 Prozent aller Fahrzeugnutzungen ausmachen.

Globale Dynamik: Chinesische OEMs und internationale Marken: Die Analyse von Dr. Markus Collet (CVA) zu chinesischen Herstellern zeigte, dass diese mit technologischer Reife, Preisvorteilen und vertikaler Integration erhebliche Marktanteile gewinnen - nicht nur in Asien, sondern zunehmend auch in Europa. Noch haben sie im deutschen Flottenmarkt geringe Anteile, doch das ändert sich: Marken wie BYD, Chery, Omoda oder Jaecoo bauen ihre Präsenz aggressiv aus. Erfolgsfaktor für den europäischen Markt wird der Aufbau leistungsfähiger Downstream-Strukturen sein, also Service, Finanzierung und Versicherung.

Imelda Labbe (VDIK) betonte die Rolle internationaler Marken im Flottensegment: 34 Prozent Marktanteil und steigende Bedeutung für die Elektrifizierung. Zugleich mahnte sie realistische Rahmenbedingungen an: Ladeinfrastruktur, Kostentransparenz und Restwertstabilität seien die Schlüssel für den Markthochlauf. "Nur wenn Elektromobilität bezahlbar, transparent und alltagstauglich ist, wird sie massentauglich."

Fazit: Mobilität als Systemaufgabe: In seinen Schlussworten betonte Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF: "Mobilität im Wandel ist kein Einzelprojekt - sie ist ein Ökosystem. Energie, Fahrzeuge, Daten, Services und Nutzer sind eng vernetzt. Wer die nächste Etappe erreichen will, muss vorausdenken - und gemeinsam handeln."
Der VMF Future Mobility Summit zeigte: Die Branche steht am Beginn einer neuen Ära, in der Technologie, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit neu austariert werden müssen - mit Weitblick, Kooperation und Innovationskraft.

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10. November 2025 | ID: 4274 | Artikel löschen |

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